Der Lebenslauf

Autorin: Mag. Catharina Fink

© Joao Ferrao on Unsplash

Bewerben wir uns für eine Stelle, möchten wir einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Diesen machen wir zu allererst mit unseren Bewerbungsunterlagen. Neben dem Bewerbungsfoto und dem Motivationsschreiben ist der Lebenslauf einer der wesentlichen Bestandteile der Bewerbungsunterlagen. Legen Sie also Wert auf seine Gestaltung.

Trends im Lebenslauf
Auch in der Aufbereitung der Lebensläufe gibt es Trends. „Waren bisher die Lebensläufe zumeist streng tabellarisch und konservativ gehalten, lässt sich aktuell eine Tendenz zu einer individuelleren und grafisch kreativeren Gestaltung erkennen“, gibt Hill Woltron-Recruiterin Isabella Mitterlehner einen aktuellen Einblick, wobei Sie einräumt, dass „das Maß an Kreativität abhängig ist von der Branche und der Position, für die sich jemand bewirbt. Bewerbe ich mich in konservativen Berufsfeldern wie Banken und Versicherungen, erstelle ich einen klassischen Lebenslauf, möchte ich hingegen in kreativen Bereichen, wie Marketing, PR oder einem Startup, arbeiten, kann ich mit einem modern und kreativ gestalteten Lebenslauf bereits erste Aufmerksamkeit erwecken.“

Was im Lebenslauf enthalten sein sollte
Die Wirtschaftspsychologin Mitterlehner hat im Rahmen ihrer Arbeit bei Hill Woltron bereits viele Bewerberinnen und Bewerber in puncto Gestaltung der Bewerbungsunterlagen beraten. Sie sagt uns, worauf es ankommt.

Persönliche Daten
Ihr vollständiger Name sowie Ihre Adresse und Ihre Kontaktdaten per Telefon und per E-Mail dürfen nicht fehlen. „Achten Sie auf eine seriöse E-Mail-Adresse. Sind Sie privat per Mail nur als ‚baerli68‘ erreichbar, legen Sie – zumindest für den Zweck Ihrer Bewerbungen – besser eine neue E-Mail-Adresse an“, rät Mitterlehner. Verfassen Sie einen modernen Lebenslauf für die Kreativbranche, können Sie ebenfalls Ihre Social Media-Profile anführen – etwa als Referenz bzw. Eigenwerbung.

Ihr Bewerbungsfoto
„Das Bewerbungsfoto ist wichtig in Österreich und BewerberInnen sollten hier auf jeden Fall auf eine gute Qualität achten“, weiß Isabella Mitterlehner, die selbst täglich unzählige Bewerbungen zu Gesicht bekommt, auch aus ihrer Erfahrung mit den Unternehmen: „Keinen guten ersten Eindruck machen schnell und wenig sorgfältig gemachte Schnappschüsse oder gar Urlaubsfotos.“ Mitterlehner empfiehlt zudem, nur ein Bewerbungsfoto in den Bewerbungsunterlagen zu verwenden und nicht mehrere, denn „eine ganze Bildserie wirkt zu sehr nach Selbstdarstellung“. Im Lebenslauf steht das Bewerbungsfoto idealerweise rechts oben auf der ersten Seite. Üblich ist ein Hochformat, und es sollte auf jeden Fall größer sein als ein Passbild.

Die Chronologie
Allgemein üblich ist inzwischen der als amerikanisch bezeichnete Lebenslauf. Bei dieser Art des Lebenslaufes beginnt die Aufzählung umgekehrt chronologisch. Es wird also mit dem aktuellsten Beschäftigungsverhältnis, das in der Regel das relevanteste ist, begonnen und geht in weiterer Reihenfolge zurück in die Vergangenheit.

Ihre Ausbildung & Weiterbildung
Schulbildung, Matura bzw. Lehrabschluss, Hochschule: Geben Sie Ihre Ausbildung vollständig an. Und halten Sie Ihren Lebenslauf diesbezüglich auf dem Laufenden! Führen Sie Aus- und Weiterbildungen, die für die Stelle, für die Sie sich bewerben, relevant sind, an.

Ihr beruflicher Werdegang
Wo haben Sie von wann bis wann gearbeitet? Sind Sie noch jünger, haben Sie genügend Platz auf den Seiten des Lebenslaufes, um jedes Praktikum anzuführen. Sind Sie nicht mehr ganz so jung, hat ein branchenfernes Praktikum, das Sie während Ihrer Schulzeit gemacht haben, wenig Relevanz.

Kenntnisse und Fähigkeiten
Auch Führerschein, Sprachen, IT-Kenntnisse, etc. dürfen nicht fehlen. „Sehr gerne gesehen wird hier eine Selbsteinschätzung der BewerberInnen über ihre Leistungsstufe, wie es etwa auch in den Sprachen üblich ist, etwa Englisch B2. Oder Französisch: Verhandlungssicher. Oder etwa: Photoshop: routinierte Anwenderkenntnisse. Das gibt auch den Personalverantwortlichen die Möglichkeit der besseren Einschätzung einer Person“, so Mitterlehner.

Hobbies und Interessen
Manche führen persönliche Hobbies und Interessen an, andere lassen sie bewusst weg. Mitterlehner empfiehlt diese auf jeden Fall anzuführen, wenn es zur Stelle, für die man sich beworben hat, passt. Angaben zu Ihren privaten Interessen runden einerseits das Bild über Sie ab und können bereits vorab ein Hinweis sein, ob Sie ins Team passen – sie lassen also Rückschlüsse zu. Das kann positiv sein, aber auch nicht. Hier muss nun jeder Mensch für sich abwägen, wie sehr er eine Stelle bekommen möchte und ob die Kompatibilität privater Interessen am Arbeitsplatz von Bedeutung ist.

Die Unterschrift
„Inzwischen ist es fast schon eine Generationenfrage geworden, ob ein Lebenslauf unterschrieben wird“, so Isabella Mitterlehner. War es früher durchaus noch üblich, auch den Lebenslauf zu unterschreiben, mit Datumsangabe, so wird das gerade in modernen Lebensläufen in den meisten Fällen nicht mehr getan. Wo die Unterschrift jedoch auf keinen Fall fehlen darf? Am Motivationsschreiben!

Die Rechtschreibung
Sie ist zwar kein eigener Punkt in den Bewerbungsunterlagen, dennoch von enormer Wichtigkeit! „Es kommt immer wieder vor, dass sich die offensichtlichsten und haarsträubendsten Rechtschreibfehler in den Unterlagen der Bewerberinnen und Bewerber finden. Das lässt auf wenig Sorgfalt schließen und macht keinen positiven Eindruck“, erzählt Mitterlehner. Ist man selbst unsicher, empfiehlt es sich, jemand zweites zu ersuchen, die Unterlagen Korrektur zu lesen.

Konzentration aufs Wesentliche
Möchten Sie also mit Ihrem Lebenslauf aus der Masse an Bewerbungen hervorstechen, sollten Sie diesen – bei Veränderungen in Ihrem Lebensweg oder einer Erweiterung Ihrer Kenntnisse – immer wieder inhaltlich aktualisieren. Wert legen sollten Sie auf eine gute Strukturierung und Übersichtlichkeit sowie auf korrekte Rechtschreibung.
Möchten Sie Ihren Lebenslauf kreativ, modern und optisch ansprechend gestalten, finden sich relativ leicht online entsprechende Anregungen bis Vorlagen, die sich für die eigenen Zwecke adaptieren lassen.

Doch auch beim Lebenslauf gilt mitunter, dass die Würze in der Kürze liegt, so Bewerbungs-Expertin Isabella Mitterlehner: „Legen Sie Wert darauf, Ihre wesentlichen Stärken, Kenntnisse und Fähigkeiten für eine Stelle herauszuarbeiten, lassen Sie Unwesentliches weg, dann reichen beim Lebenslauf zwei Seiten an Umfang zumeist aus.“

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Das Bewerbungsfoto

Foto: Mag. Isabella Mitterlehner, Wirtschaftspsychologin und Recruiterin, Hill Woltron

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