Was macht eine gute Stellenanzeige aus?

von Mag. Catharina Fink

© geralt / Pixabay

Der Frage, ob das klassische Stelleninserat ausgedient hat, begegnet man nur allzu oft. So manch eine/r scheint davon überzeugt und beklagt im gleichen Atemzug einmal mehr den Mangel an qualifizierten BewerberInnen für diverse Posten.

Doch das Inserat ist nach wie vor aktuell. ArbeitnehmerInnen, die einem Arbeitsplatzwechsel nicht abgeneigt sind, gibt es. Nur geht es darum, genau diese auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen. Und zwar durch Angebote, die für diese Leute einen Anreiz bieten, das Bekannte, sprich ihren derzeitigen Job, hinter sich zu lassen, den Sprung in unbekannte Gewässer zu wagen und sich aufzumachen zu neuen Ufern. Hat man auf der einen Seite die Sicherheit der monatlichen Gehaltsüberweisung, wird man darauf nicht verzichten wollen für das große Unbekannte.

Und genau dieses große Unbekannte findet sich in vielen Stelleninseraten. Um latent wechselwillige ArbeitnehmerInnen anzusprechen, sind sie oft zu gleichförmig, schwammig und zu wenig aussagekräftig formuliert. Bei genauerer Betrachtung sind sehr viele Inserate einander sehr ähnlich. Sie heben sich voneinander zu wenig ab, in der Masse an ähnlichen Angeboten sticht das einzelne zu wenig hervor, um attraktiv zu sein.

Doch welche Inhalte entscheiden, ob ein Stelleninserat gelungen ist oder nicht? Aus unserer mehr als 40-jährigen Erfahrung wissen wir, was sich bewährt – und was nicht. Zum einen geht es um den Stil, die Formulierungen und zum anderen geht es um den Inhalt, die Informationen, die gegeben werden.

Der Stil
Eines ist sicher: lange Schachtelsätze schaffen Verwirrung. Wer bei einem Satz erst lange analysieren muss, was hier eigentlich gesagt wird, fühlt sich nicht angesprochen. Perfekt ist eine klare und direkte Sprache mit eindeutigen Formulierungen. Am besten werden die Dinge kurz und prägnant auf den Punkt gebracht. Unterschätzt wird zudem meistens die sympathische Formulierung, diese kann viel über das Unternehmen und seine Kultur aussagen. Äußerst wichtig ist darüber hinaus noch die klare Strukturiertheit des Inserates. Diese schafft Übersichtlichkeit und erleichtert es den BewerberInnen, innerhalb des Textes den Überblick zu behalten.

Der Inhalt
Auf inhaltlicher Ebene geht es vor allem darum, den potenziellen KandidatInnen eindeutige Antworten zu geben auf jene Fragen, die sie sich tatsächlich stellen. Welche das sind? Eine klare Beschreibung der Aufgabe, ein klares Anforderungsprofil, um sicher zu sein, dass man für den Job geeignet ist, Informationen zum Unternehmen und seiner Kultur sowie Informationen darüber, was den ArbeitnehmerInnen vom Unternehmen geboten wird.

Während der Jobtitel in den meisten Fällen deutlich ist und gut funktioniert, gleichen die Informationen zum Unternehmen zumeist floskelhaften PR-Texten aus der Marketingabteilung. Die meisten bezeichnen sich selbst als „innovativ“ und „(markt-)führend“, insgesamt bleibt das Bild aber verschwommen und daher wenig attraktiv. Punkten kann man an dieser Stelle hingegen mit ein paar relevanten Fakten, am besten überzeugt man mit konkreten Begriffen, die Emotionen und Bilder im Kopf erzeugen. Das gleiche gilt für die Benefits: „ein gutes Betriebsklima“ oder „ein hochqualifiziertes und kollegiales Team“ sagt in Wahrheit nicht viel aus. Werden Sie konkret, wenn es darum geht, warum sich ein/e wechselwillige/r KandidatIn für Ihr Unternehmen entscheiden soll!

Realität versus Wunschkonzert
Was auf potenzielle BewerberInnen zudem abschreckend wirkt, sind überhöhte Anforderungen seitens der Unternehmen. Manche lesen sich wie ein Wunschkonzert. Mit der Folge, dass sich eigentlich passende KandidatInnen möglicherweise nicht bewerben. Man täte sicher besser daran, vorab zu analysieren, welche Fähigkeiten neue MitarbeiterInnen wirklich mitbringen müssen und hier auf die Tätigkeiten genauer einzugehen. Den dafür benötigten Platz spart man am besten bei den leeren Worthülsen ein.

Think mobile!
Tatsache ist: Die meisten Stelleninserate werden auf einem Smartphone gelesen. Entsprechend adaptiert sollten auch die Bewerbungsmöglichkeiten sein. Die wenigsten haben wohl ihren Lebenslauf und andere Unterlagen am Handy für die spontane Bewerbung parat. Ideal wäre es, an dieser Stelle von den KandidatInnen nur minimale Informationen einzuholen und den restlichen Bewerbungsprozess in Folge auf eine andere Ebene, etwa E-Mail, zu verlagern, um auf diesem Weg die ausständigen Unterlagen einzuholen.

Das Inserat ist nach wie vor aktuell und der erste Schritt zu neuen MitarbeiterInnen. Manche Kniffe machen dieses Tool nur noch effizienter!

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