Recruiting Reimagined
Wie sich Recruiting bis 2026 neu erfindet
Autor: Melanie Hill
Stellen Sie sich vor: Eine talentierte Bewerberin klickt auf Ihre Karriereseite. Sie ist motiviert, sucht nach einer neuen Herausforderung – und scheitert schon am Bewerbungsformular, weil dieses weder barrierefrei noch mobil nutzbar ist. Sekunden später ist sie weg. Ein Konkurrent profitiert – und Sie verlieren eine wertvolle Fachkraft.
Genau hier wird 2025 zum Wendepunkt für das Recruiting in Österreich. Denn die Spielregeln ändern sich – und zwar rasant.
Was Unternehmen jetzt verändern müssen
Ab Mitte 2025 wird es in Österreich ernst mit der Barrierefreiheit. Bewerbungsprozesse, Karriereseiten und Formulare müssen so gestaltet sein, dass sie für alle zugänglich sind. Das ist kein „Nice-to-have“ mehr, sondern Pflicht. Wer hier früh handelt, zeigt nicht nur Rechtskonformität, sondern auch Haltung.
Ein weiteres Beispiel: Ein Bewerber wartet nach dem Interview drei Wochen auf Rückmeldung. Frustriert unterschreibt er in der Zwischenzeit bei einem Mitbewerber. Solche Szenarien gehören zur Vergangenheit, wenn Unternehmen die Candidate Experience ernst nehmen. Schnelle Kommunikation, einfache mobile Bewerbungsmöglichkeiten und klare Prozesse machen den Unterschied.
Auch die Frage nach dem Gehalt verändert sich. Noch vor wenigen Jahren war es üblich, das Thema erst spät im Prozess anzusprechen. Doch spätestens 2026 gilt in Österreich: Gehaltstransparenz ist Pflicht. Schon jetzt zeigen Unternehmen, die mit klaren Gehaltsspannen arbeiten, dass sie ehrlich sind – und gewinnen damit Vertrauen und Sympathie.
Und dann ist da das Thema Well-being. Stellen Sie sich einen Arbeitgeber vor, der Homeoffice ermöglicht, mentale Gesundheit aktiv fördert und flexible Arbeitsmodelle bietet. Im Vergleich zu einem Unternehmen, das weiterhin auf „9-to-5-Präsenz“ besteht, ist sofort klar, wo Bewerber:innen lieber unterschreiben.
Last but not least: Sinn und Weiterentwicklung. Gerade jüngere Talente fragen nicht mehr nur: „Was verdiene ich?“, sondern auch: „Was lerne ich? Welchen Beitrag kann ich leisten?“ Unternehmen, die hier Weiterbildung, Mitgestaltung und Purpose bieten, werden zum Magneten für die Generation Zukunft.
Wohin sich Recruiting entwickelt
Schon heute lässt sich ein Blick nach vorne werfen. Mit der EU-Richtlinie wird Gehaltstransparenz in Österreich Realität – nicht optional, sondern verpflichtend. Unternehmen müssen ihre Gehaltsmodelle neu denken und klar kommunizieren.
Gleichzeitig werden KI-gestützte Recruiting-Tools den Markt verändern. Sie können Bewerbungen vorsortieren, Bias reduzieren und Prozesse beschleunigen. Doch die Herausforderung wird sein, Menschlichkeit und Technologie in Einklang zu bringen.
Ein weiterer Trend, der sich abzeichnet, ist das Green Recruiting. Talente achten zunehmend darauf, wie nachhaltig ein Arbeitgeber handelt – von klimaneutralen Büros bis hin zu nachhaltigen Benefits wie Öffi-Tickets statt Firmenwagen.
Hinzu kommt die Herausforderung der hybriden Führung. Führungskräfte müssen lernen, Teams über Standorte hinweg zu motivieren und zu steuern. Wer das nicht schafft, riskiert Unzufriedenheit und Fluktuation.
Und schließlich wird 2026 ein Jahr, in dem Skills wichtiger sind als Titel. Ob jemand einen Masterabschluss hat, verliert an Gewicht – entscheidend sind die Kompetenzen, die jemand tatsächlich mitbringt. Unternehmen müssen sich in ihren Recruiting-Prozessen darauf einstellen.
Jetzt handeln, um 2026 vorne dabei zu sein
Recruiting in Österreich wird persönlicher, transparenter und inklusiver. Es geht nicht mehr darum, möglichst viele Bewerbungen zu generieren, sondern die richtigen Talente zu gewinnen – Menschen, die bleiben, lernen und wachsen wollen.
Die gute Nachricht: Wer 2025 die Weichen stellt, ist 2026 bestens gerüstet. Wer allerdings wartet, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren.
Die Frage ist also nicht, ob Sie Ihre Recruiting-Strategie anpassen sollten, sondern: Wie schnell Sie es tun.
Fazit
Sie überlegen, wie Sie Ihr Recruiting bis 2026 noch persönlicher, transparenter und inklusiver gestalten können?
Wir unterstützen Sie praxisnah, individuell und mit einem klaren Blick für Prozesse, Talente und die richtige Balance zwischen Mensch und Technologie.

















