Das schreckliche Bewerbungsgespräch
Autorin: Catharina Fink
Dürfen Sie als Bewerber*in ein Vorstellungsgespräch abbrechen?
Gehen oder Bleiben? Wie reagieren Sie richtig, wenn Ihnen bereits während dem Bewerbungsgespräch klar wird, dass Sie nicht ins Unternehmen passen?
Die Vorfreude ist groß, doch die große Ernüchterung folgt auf den Fuß: Das Bewerbungsgespräch verläuft schrecklich. Die Firma und/oder die das Vorstellungsgespräch führende Person sind Ihnen völlig unsympathisch. Ihr Gedanke: Nichts wie weg hier! Doch dürfen Sie das? Und sollen Sie Ihrem Gegenüber noch Ihre ehrliche Meinung sagen? Wie bewerkstelligen Sie einen eleganten Abgang noch während des Vorstellungsgesprächs? Oder doch lieber bis zum Ende bleiben?
Das schreckliche Bewerbungsgespräch: Mögliche Ursachen
Mit den vielversprechendsten Erwartungen gehen Sie zum Vorstellungsgespräch, doch die Ernüchterung folgt schnell. Schlecht gelaunte Mitarbeiter, wenig ansprechende Räumlichkeiten – eventuell spüren Sie recht schnell ein ungutes Gefühl in der Magengrube. Passen Sie hier überhaupt her?
Am falschen Ort
Doch um die Situation noch zu verschlimmern, entpuppt sich auch die personalverantwortliche Person als äußerst unsympathischer Mensch. Ok, niemand mag schließlich jeden. Aber richtig unsympathisch eben. Dazu werden fiese und skurrile Fragen im Bewerbungsgespräch gestellt, mitunter auch verbotene Fragen, die allzu sehr ins Persönliche gehen. Auf Ihre Fragen wiederum wird gar nicht eingegangen. Ganz schlimm: Offensichtliches Demonstrieren oder Ausnutzen einer Machtposition, bis hin zu eindeutigen Anzüglichkeiten. OMG – Wo sind Sie denn da gelandet!?
Ihre eigene Wahrnehmung
Doch um die Situation noch zu verschlimmern, entpuppt sich auch die personalverantwortliche Person als äußerst unsympathischer Mensch. Ok, niemand mag schließlich jeden. Aber richtig unsympathisch eben. Dazu werden fiese und skurrile Fragen im Bewerbungsgespräch gestellt, mitunter auch verbotene Fragen, die allzu sehr ins Persönliche gehen. Auf Ihre Fragen wiederum wird gar nicht eingegangen. Ganz schlimm: Offensichtliches Demonstrieren oder Ausnutzen einer Machtposition, bis hin zu eindeutigen Anzüglichkeiten. OMG – Wo sind Sie denn da gelandet!?
Ihre eigene Wahrnehmung
Doch was tun und wie die Situation lösen? Hinterfragen Sie – bevor sie abrupt vom Sessel aufspringen um aus dem Zimmer zu laufen – zuerst Ihre eigene Wahrnehmung! Ist nichts konkret Negatives vorgefallen, fragen Sie sich, warum Sie Ihr Gegenüber überhaupt unsympathisch finden. Liegt es an Gestik, Mimik oder der Stimme? Erinnert Sie die Person an jemand anders? Können Sie diese Fragen für sich lösen, besteht eine Chance, dass Sie auch positive Eigenschaften entdecken und den negativen Eindruck auflösen können. Vielleicht klappt es ja dann doch noch mit diesem Job!
Das schreckliche Bewerbungsgespräch: Seien Sie selbstbewusst!
Je nachdem wie sehr Sie auf diese bestimmte Stelle angewiesen sind bzw. welches persönliche Anliegen es für Sie ist, können Sie im Fall unangemessener Fragen Ihren Gesprächspartner darauf hinweisen. Bleiben Sie jedoch unbedingt freundlich! Mitunter möchten Personalverantwortliche Sie mit Ihren Fragen aus der Reserve locken und ändern, darauf hingewiesen, das Verhalten entsprechend.
Haben Sie jedoch gute Gründe für Ihre Antipathie und können sich eine zukünftige Mitarbeit in diesem Unternehmen nicht vorstellen, können Sie Ihre Bewerbung auch zurückziehen.
Das schreckliche Bewerbungsgespräch: Gehen oder Bleiben?
Einfach zu bleiben und das Ende des Bewerbungsgesprächs abzuwarten, ist auf jeden Fall die Lösung, mit der Sie am wenigsten anecken und den Ärger Ihres Gegenübers anstacheln. Denn nicht außer Acht lassen sollten Sie das unkontrollierbare Verbreiten von Gerüchten, etwa über gemeinsame Bekannte oder Kontakte in diversen Netzwerken – man weiß schließlich nie, wer wen kennt oder wem Sie in Ihrem weiteren Leben noch begegnen werden. Bleiben Sie freundlich, wenn schon nicht Ihrem Gegenüber zuliebe, dann zumindest für Ihren eigenen guten Ruf.
Der elegante Abgang
Möchten Sie nicht bleiben, ist es natürlich Ihr gutes Recht vorzeitig das Gespräch abzubrechen und zu gehen. Doch auch, wenn ein Bewerbungsgespräch schrecklich verläuft, bemühen Sie sich, einen eleganten Abgang hinzulegen.
Diese Punkte sollten Sie beim Abbrechen eines Bewerbungsgesprächs beachten:
- Ausreden lassen: Bleiben Sie höflich und lassen Sie Ihr Gegenüber ausreden! Fallen Sie also nicht ins Wort, sondern warten Sie, bis Sie im Gespräch an der Reihe sind.
- Höflich: Achten Sie auf Ihre Wortwahl und ihren Tonfall. Auch wenn Sie die Situation nur so schnell wie möglich beenden möchten, bleiben Sie höflich und wahren Sie den Anschein.
- Halten Sie Ihre Meinung zurück: Am Punkt des Gesprächsabbruchs dem Gegenüber noch schnell die Meinung so richtig ins Gesicht zu sagen, kann im ersten Moment zwar ungemein befreiend wirken – wirkt sich nachhaltig aber womöglich negativ aus. Vermeiden Sie es also unbedingt, beleidigend zu werden!
- Stecken Sie Ihre Grenzen ab: Sagen Sie, dass Sie an diesem Punkt Ihre Bewerbung zurückziehen möchten. Diese Stelle ist offenbar nicht die passende für Sie. Nennen Sie gegebenenfalls eher einen sachlichen Grund, keinesfalls Ihre Antipathie. Sie müssen Ihre Gründe nicht offenlegen! Bitten Sie vielmehr darum, Ihre Entscheidung zu respektieren.
- Bedanken Sie sich: Bedanken Sie sich auf jeden Fall für die Einladung zum Gespräch und die damit verbundene Chance. Keinesfalls wollten Sie unnötige Umstände machen. Natürlich bedauern Sie, dass es nicht passt, aber so etwas komme nun einmal vor.
- Verabschieden Sie sich in aller Höflichkeit! Achten Sie immer darauf, höflich zu bleiben und denken Sie sich: Gleich haben Sie es überstanden.
Fazit
Nicht nur Personalverantwortliche, sondern auch Bewerber merken während eines Vorstellunggesprächs mitunter, dass es „einfach nicht passt“. Und ganz gleich, ob sie das Gespräch noch hinter sich bringen oder es abbrechen: bewahren Sie den Anschein und bleiben Sie höflich! Sich selbst und Ihrem guten Ruf zuliebe.
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