Extremsituation Corona: Was Menschen am Arbeitsplatz hilft

Viele Menschen arbeiten derzeit im Homeoffice. Ganz vielen anderen ist das nicht möglich. Sie halten die Stellung, wie gewohnt, an ihrem Arbeitsplatz – und sind damit einer neuen Extremsituation ausgesetzt. Welche Maßnahmen helfen, Ihre Lage zu verbessern.

Alleine, im Team und mit Unterstützung der Vorgesetzten: Verschiedene Maßnahmen helfen, die aktuelle Belastung am Arbeitsplatz zu reduzieren.

von Mag. Catharina Fink

© Kristina Flour on Unsplash

„Natürlich ist mir bewusst, dass für mich die Gefahr einer Ansteckung erhöht ist“, antwortet mir heute am Morgen die Labormitarbeiterin bei der Blutabnahme. So nah wie sie, ist mir seit Monaten kein anderer „fremder“ Mensch gekommen. Als sie sich zu mir beugt, merke ich, wie ich schnell zweimal blinzle und reflexartig die Luft anhalte. Wahrscheinlich fällt mir ihre Nähe deswegen sofort auf, weil eben die Distanz, der Abstand zu anderen, für mich inzwischen zur neuen Normalität gehört. Doch ich arbeite seit Monaten im Homeoffice. Die Labormitarbeiterin nicht. Während von der Regierung und den Medien die neuen Abstandsregeln propagiert und von der Bevölkerung großteils eingehalten werden, hat die Mitarbeiterin im Labor tagtäglich sehr nahen Kontakt zu sehr vielen Menschen. Für Sie ist es ein Berufsrisiko, wobei in ihrem Fall das Risiko durch regelmäßige Covid-Tests zumindest eingegrenzt wird.

Wir alle möchten gesund bleiben – auch am Arbeitsplatz

Die Gefahr einer Ansteckung ist nicht zu leugnen. Und wir alle möchten gesund bleiben. Doch sehr viele Menschen haben trotz Pandemie aktuell nicht die Möglichkeit zu Hause zu bleiben. All jene Berufsgruppen, die in Krankhäusern arbeiten, in Pflegeheimen, im Schulwesen, im Handel, in der Lebensmittelproduktion, bei der Feuerwehr und Polizei, … und viele mehr – sie halten unser System am Laufen. Sie können ihre Arbeit nicht im Homeoffice erledigen.

Wehren Sie sich gegen die Unsicherheit – schaffen Sie selbst Sicherheit!

Die Corona-Pandemie bringt uns alle in eine bislang unbekannte Situation. Niemand von uns hat vergleichbares bereits erlebt. Für viele bedeutet solch eine noch nie dagewesene Situation Unsicherheit. Vielen kann die Gefahr einer Ansteckung mit diesem neuartigen Corona-Virus auch Angst machen. Damit Sie die kommenden Wochen und Monate auch am Arbeitsplatz weiterhin gut überstehen, empfehlen Ihnen unsere Psychologinnen die Tipps des Berufsverbands Österreichischer Psychologinnen und Psychologen:

Am Arbeitsplatz trotz Corona: Maßnahmen für Sie als Mitarbeiter

  • Folgen Sie den Anweisungen zu Ihrem körperlichen Schutz!

Waschen und desinfizieren Sie Ihre Hände, halten Sie den Sicherheitsabstand ein und halten Sie sich an alle zusätzlichen Sicherheitsvorgaben, die Sie von Ihren Vorgesetzen erhalten haben. Indem Sie aktiv selbst einer Ansteckungen vorbeugen, gewinnen Sie selbst an Sicherheit, diese Situation beeinflussen zu können.

  • Achten Sie auf Ihre Informationsquellen!

Vertrauen Sie nur seriösen bzw. offiziellen Informationsquellen und lassen Sie sich nicht durch das Gerede von Bekannten verunsichern.

  • Haben Sie Vertrauen!

Verständlicherweise kann die aktuelle Situation der Corona-Pandemie verunsichern. Versuchen Sie dennoch, auf die offiziellen Maßnahmen und auf jene, die von Ihren Vorgesetzten gesetzt werden, zu vertrauen. Schließlich gibt es Experten, die sich mit der bestmöglichen Lösung der Pandemie-Gefahr befassen und daraus ihre Empfehlungen ableiten.

  • Richten Sie den Blick auf das Positive!

Auch wenn die aktuelle Phase von vielen Unsicherheiten geprägt sein mag: übersehen Sie nicht die positiven Dinge, die sich daraus womöglich ergeben haben! Vielleicht wird Ihre Arbeit mehr geschätzt oder das Team versteht sich besser als früher.

  • Bleiben Sie bei Ihrer Routine!

Routinen geben Sicherheit und Halt. Versuchen Sie daher, gerade in dieser Zeit, Ihre Routinen so gut als möglich beizubehalten.

  • Suchen Sie nach Lösungen!

Neue Probleme können entstehen: Hygienefragen, gereizte oder aggressive Kunden, oder anderes. Wenn Sie Unterstützung benötigen, fragen Sie im Team oder bei Vorgesetzten nach Unterstützung! Man muss nicht immer alles alleine schaffen!

  • Achten Sie Ihre eigenen Grenzen!

Sie leisten einen großen Beitrag für die Gesellschaft, aber auch Sie haben Ihre Grenzen. Überfordern Sie sich nicht! Achten Sie auf Ihre Gefühle. Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens darüber. Wenn Sie merken, dass Sie an die Grenzen Ihrer Möglichkeiten kommen, wenden Sie sich an Ihre Vorgesetzten. Haben Sie das Gefühl, professionelle Hilfe zu benötigen, nehmen Sie diese auch in Anspruch! Weitere Informationen dazu finden Sie auf www.psychologiehilft.at.

Am Arbeitsplatz trotz Corona: Setzen Sie als Führungskraft Maßnahmen für Ihre Mitarbeiter!

  • Schutz für das Team!

Sorgen Sie dafür, dass Ihre MitarbeiterInnen die empfohlenen Schutzmaßnahmen einhalten und umsetzen können.

  • Geben Sie Halt und Sicherheit!

Haben Sie ein offenes Ohr für die Anliegen Ihres Teams. Geben Sie und fragen Sie auch im Team nach Lösungsideen.

  • Sorgen Sie für eine entlastende Arbeitsorganisation!

Schützen Sie zum Beispiel ältere Mitarbeiterinnen vor dem direkten Kundenkontakt. Unterstützen Sie eine gute Pausenorganisation des Teams, denn oft helfen schon einige wenige Minuten zur Regeneration.

  • Helfen Sie bei schwierigen Situationen!

Empfehlen Sie Ihren MitarbeiterInnen etwa 2 bis 3 Standardsätze, damit Sie im Umgang mit schwierigen oder gar aggressiven Kunden höflich und sachlich reagieren können. Signalisieren Sie Rückendeckung, damit auch ihr Team weiß, welches Verhalten es sich nicht gefallen lassen muss.

  • Ermöglichen Sie professionelle Unterstützung!

Um einen weiteren Beitrag zum psychischen Wohlergehen Ihrer MitarbeiterInnen und Mitarbeiter zu leisten, können Sie überlegen, diesen Supervision oder psychologische Beratung zu ermöglichen.

Generell empfiehlt der Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen für psychologische Hilfe folgende Anlaufstellen:

  • Bei Problemen in Unternehmen und Organisationen: psychnet.at.
  • Bei persönlichen Problemen der MitarbeiterInnen und Führungskräfte: psychologiehilft.at und www.psychnet.at.

 

Hier finden Sie die Tipps des Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen zum Download: BOEP_An_den_Arbeitsplatz_trotz_Corona-Pandemie

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