Das Bewerbungsgespräch nach Corona

Der durch den Coronavirus bedingte Shut-down hat den Alltag vieler Menschen massiv verändert. Eine Frage, die in kommenden Bewerbungsgesprächen daher fix am Plan stehen wird, lautet: „Wie haben Sie die Zeit während Corona verbracht?“

Autorin: Mag. Catharina Fink

© Kristina Frauke Riether / neelam279 on pixabay

Und nicht nur in künftigen Bewerbungsgesprächen, sondern ganz allgemein: Es ist eine spannende Frage, was Menschen während des Corona-Shut-Downs gemacht haben. Viele Menschen, viele Antworten. Warum die Frage gerade im Bewerbungsgespräch interessant ist? Weil es den Personalverantwortlichen viel über Sie als Person verrät.

Coronavirus: Das Einstellen auf eine neue Realität

Der Coronavirus hat uns alle von heute auf morgen in ein neues, bislang unbekanntes Szenario versetzt. Ein Szenario, mit dem jeder Mensch sich auf seine Weise arrangieren musste. Denn, dass es so kommen wird, damit hat niemand gerechnet. Und plötzlich haben sich die Ereignisse überschlagen. Die Zahlen der an COVID-19-Infizierten sind in die Höhe geschossen. Prognosen und Hochrechnungen gepaart mit Berichten und Erfahrungswerten aus dem Ausland haben uns in Schrecken versetzt. Schulen – für Berufstätige bis dahin undenkbar – wurden auf unbestimmte Zeit geschlossen. Mitarbeiter, wo möglich, ins Home-Office geschickt. Viele in Kurzarbeit. Auch viele entlassen.

Bewerbungsgespräch: Überzeugen Sie mit Ihren Stärken

Viele Menschen mussten sich in diesem Szenario von heute auf morgen auf eine neue Realität und auf einen neuen Alltag einstellen. Für viele sicherlich eine Herausforderung. In den unterschiedlichsten Bereichen. „Die Frage „Wie haben Sie die Zeit während Corona verbracht?“ gibt daher einen sehr guten Aufschluss über die Persönlichkeit eines Bewerbers, über seine Stärken oder auch über seine Fähigkeit mit Krisen umzugehen bzw. sich auf neue Situationen einzustellen.“, meint Personalberaterin Mag. Ursula Löffler, Hill Salzburg, dazu. Sie werde diese Frage in nächster Zeit bei jedem Bewerbungsgespräch stellen.

Coronavirus: Wie haben Sie die Zeit verbracht?

Eines hat der durch den Coronavirus bedingte Shut-down für die meisten von uns auf jeden Fall gebracht: eine Entschleunigung. Und sei es nur die durch das Homeoffice gewonnene Zeit – denn zumindest der Weg in die Arbeit entfiel. Viele Menschen hatten jedoch plötzlich noch viel mehr freie Zeit. Kleiderkästen wurden neu sortiert. Keller entrümpelt (Das Anzeigen-Plus auf willhaben.at beweist es). Gärten umgegraben. Aufgeschobene Arbeiten, die schließlich auch erledigt waren. Und dann?

Was haben Sie gemacht?

Die Wochen vergingen. Zu Hause. Alleine. Zu zweit. Oder mit der ganzen Familie. Woche eins hat sich auf jeden Fall noch anders angefühlt als Woche fünf und sechs. In Isolation. Welches Gerümpel Sie wann wohin geräumt haben, interessiert übrigens keinen der Personalverantwortlichen.

Doch was haben sie gemacht, NACHDEM Sie all die aufgeschobenen Arbeiten erledigt hatten?

Coronavirus: Was haben Sie gelernt?

Die Frage „Wie haben Sie die Zeit während Corona verbracht?“ oder auch „Wie haben Sie die Zeit genutzt?“ kann insofern auch bedeuten „Was haben Sie während dieser Zeit gelernt?“. So manche fleißigen Leute haben sich online weitergebildet und einen Kurs begonnen und abgeschlossen. Weiterbildung ist in unserer Arbeitswelt schließlich ein wesentlicher Baustein für Erfolg. Doch im Wesentlichen geht es bei dieser Frage gar nicht darum, welchen Kurs sie belegt haben.

Bewerbungsgespräch: Die persönliche Weiterentwicklung

Der Shut-down und die Isolation haben uns in neue Situationen und Erfahrungswelten versetzt, die wir bis dahin nicht gekannt haben. Wie sind Sie damit umgegangen? Es ist auch eine Frage danach, wie Sie mit dieser Situation persönlich fertig geworden sind. Wie haben Sie Ihren Alltag neu arrangiert? Was haben Sie daraus gelernt? Welche neuen Fähigkeiten konnten Sie entwickeln oder an sich neu entdecken?

Corona: Auf sich selbst zurückgeworfen

Die Isolation und die Ungewissheit, was die nahe Zukunft mit sich bringen wird, hat uns alle auf jeden Fall ein Stück weit auf uns selbst zurückgeworfen. Es hat uns allen die Chance gegeben, uns selbst ein Stück weit besser kennen zu lernen. Wie wir mit schwierigen Situationen umgehen. Mit der Ungewissheit, was die nächsten Tage bringen. Hamsterkäufe. Die Sorge vor einer Ansteckung. Der Schutz der eigenen Familie. Zugleich den beruflichen Verpflichtungen nachkommen. Oder gerade diese als festen Anker betrachten, wenn sonst alles Kopf steht. Arbeitsabläufe neu organisieren. Angst vor einem Arbeitsplatzverlust. Die Kinder zu Hause. Homeschooling. Ohne Großeltern. Die Frage, wie die Ferienbetreuung heuer aussehen wird. Die Enge der eigenen vier Wände. Ungewohnt viel Zeit verbringen mit der Familie. Lagerkoller. Freunde nicht oder nur eingeschränkt treffen. Und dennoch alles unter einen Hut bringen.

Isolation, Familie, Beruf, Sorgen und Ungewissheit – es ist viel, was wir in diesen Wochen geschafft und bewältigt haben!

Fazit: Wir sind an Corona gewachsen

Was haben Sie gelernt während Corona? In Anbetracht der Umstände kann es Vieles sein. Etwa spontaner und flexibler reagieren zu können, wenn die Dinge einfach nicht planbar sind. Nachsichtiger sein, mit sich selbst und anderen. Wichtig von unwichtig unterscheiden können. Fokussiert bleiben und nicht die Nerven verlieren. Eine schwierige Phase meistern, die irgendwann vorbei sein wird. Corona hat uns allen vieles gelehrt. Wir sind daran gewachsen. Wenn Ihnen also diese Frage in Ihrem nächsten Bewerbungsgespräch gestellt wird: Was haben Sie daraus gelernt?

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